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für Lerntherapie

 

Christoph Melichar

 

Diplompsychologe und Lerntherapeut

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Leseschwierigkeiten bei Legasthenie

Leseprobleme können sich einerseits in Form von Verlesungen zeigen: Während des Lesens werden Wörter oder Wortteile ausgelassen, ersetzt oder hinzugefügt. Oftmals werden gelesene Buchstaben in einer veränderten Reihenfolge wiedergegeben. Zum anderen ist das Lesetempo vermindert. Das Kind zögert, stockt und verbessert sich beim Lesen.

Manche Kinder verrutschen in der Zeile. Viele Kinder haben Schwierigkeiten, angemessen zu betonen. Einigen Kindern mit Leseschwierigkeiten fällt die Sinnentnahme während des Lesens schwer, obwohl sie über eine normal oder überdurchschnittlich entwickelte Auffassungsgabe verfügen.

Diagnostik: Mit speziellen Lesetests können verschiedene Komponenten des Leseprozesses eingeschätzt werden. Die Leseleistung wird als technische Fertigkeit nach Aspekten wie Lesetempo und Fehlerzahl bewertet. Zusätzlich kann das Leseverständnis erfasst werden.

Förderung: Beim Lesetraining werden wissenschaftlich überprüfte, effektive Methoden eingesetzt. Diese funktionieren dadurch, dass bislang schlecht koordinierte visuelle Suchprozesse optimiert und automatisiert werden. Das verwendete sprachliche Material ist in seinem Schwierigkeitsgrad an die Lernerfordernisse des Kindes angepasst.

In einer Trainingseinheit lernt das Kind zunächst in seinem eigenen Tempo, Silben und Wörter richtig zu gliedern und vorzulesen. Diese Fertigkeiten werden dann auf Tempo trainiert und auf kleine Sätze oder Texte angewendet. Mit der Erhöhung des Lesetempos können sich die Kinder immer besser auch auf das Verstehen des Gelesenen konzentrieren.

Rechtschreibschwierigkeiten bei Legasthenie

Legasthenie zeigt sich beim Schreiben, wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, rechtschreibungskonform zu schreiben. In den unteren Klassenstufen oder bei besonders schwerer Legasthenie kann das Kind darüber hinaus die Lautgestalt des Wortes beim Schreiben entstellen: Buchstaben werden ausgelassen, umgestellt oder verdreht.

Es ist ebenfalls ein Zeichen von stärker ausgeprägter Legasthenie, wenn das Kind in einem Wort mehrere Fehler macht oder auf einer Heftseite dasselbe Wort auf verschiedene Weise falsch schreibt.

Der Rückstand im Schreiben beträgt bei einem achtjährigen oder älteren Schulkind ein bis zwei Jahre, obwohl es eigentlich, in den vom Lesen und Schreiben unabhängigen Bereichen, über eine durchschnittliche oder überdurchschnittliche Begabung verfügt.

Oftmals, aber nicht immer, bestehen zusätzlich zu den Rechtschreibschwierigkeiten Probleme beim Lesen oder sie sind beim Lesenlernen aufgetreten.

Diagnostik: Mit einem Rechtschreibtest wird zusätzlich zum Leistungsstand des Schülers die Art und Schwere der unterlaufenden Fehler erfasst und das nächste Lernziel des Rechtschreibtrainings bestimmt. Gegebenenfalls kann mit speziellen Zusatztests die Wahrnehmungs- und Behaltensfähigkeit geprüft werden.

Förderung: Das eigentliche Rechtschreibtraining ermöglicht ein schrittweises Erweitern eines Bereiches der sicheren Rechtschreibung. Als Grundlage des richtigen Schreibens muss die Fähigkeit zur bewussten lautlichen Durchgliederung des Wortes sichergestellt werden. Diese wird gefördert durch die Verwendung von Wörtern, die ein Dehnsprechen zulassen, und durch das Lautgebärden. Ist diese Fähigkeit der phonologischen Bewusstheit entsprechend entwickelt, kann unter Verwendung von Mitsprechwörtern ein Regeltraining für die allgemeinen Rechtschreibfälle durchgeführt werden, das eine Art Silbengrammatik nutzt.

Dafür werden Techniken wie das rhythmische Silbentanzen, Sprechschreiben, mehrkanaliges Fehlerwort- und Merkwortlernen, Eselsbrücken und Auslösesignale eingesetzt.

Bei einem entsprechend entwickelten Fertigkeitenstand des Kindes wird der Bereich der Mitsprechwörter verlassen, um über Wortverwandtschaften und Wortbausteine Strategien der Richtigschreibung zu erarbeiten.

Wichtig in der Lerntherapie ist die Motivation des Kindes. Regelerkennen und -anwenden, Silbentanzen, Lückenwortarbeit, Diktat, Grammatiktraining, Arbeit an Wortbildung und Satzbau, freie Textproduktion, „Pauken“ von Fehlerwörtern und Spiele zum jeweils aktuellen Thema wechseln einander ab. Dabei finden kontinuierlich eine begleitende qualitative und regelmäßig auch eine quantifizierende Diagnostik statt.

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